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Die Verbrennung von Büchern am 10. Mai 1933
Die Demokratie war bereits in Deutschland zurückgetreten (Das Deutsche Reich war der historische deutsche Nationalstaat, der von der Vereinigung Deutschlands 1871 bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. 1918 bestand, als Deutschland eine Bundesrepublik wurde) als Reichspräsident von Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler ernannte (Adolf Hitler war ein deutscher Politiker, der von 1933 bis 1945 der Führer der Nazi-Partei war, Bundeskanzler von Deutschland und von 1934 bis 1945 Führer von Nazi-Deutschland ) Reichskanzler. Die Nationalsozialisten feierten das bahnbrechende Ereignis für sie mit Fackelumzügen.
Genau hundert Tage nach dem 30. Januar marschierten die Studenten mit Fackeln durch die Städte. Begleitet von SA-, SS- und Parteimitgliedern, angefeuert von begeisterten Menschenmengen, warfen die Schüler missbilligende Bücher zu Hunderten und Tausenden auf eigens errichtete Scheiterhaufen. Die Schriften der damals meistgelesenen Autoren, aber auch der sozialistischen oder christlich-konservativen Autoren, verbrannten in den Flammen.
Jüdische Autoren selbst sollten nicht die deutsche Sprache verwenden dürfen:”Der Jude (Historische Sprachen: Heilige Sprachen: Die Juden, auch bekannt als das jüdische Volk, sind eine ethnoreligiöse Gruppe, die aus den Israeliten oder Hebräern des Alten Vorderen Orients stammt) können nur in jüdi
schen Begriffen denken”, heißt es in den Thesen der deutschen Studentenschaft. “Wenn er Deutsch schreibt, lügt er.”
Im April/Mai 1933 sollten die Aktionen “Wider den undeutschen Geist” und als Höhepunkte die für den 10. Mai 1933 geplanten öffentlichen Buchverbrennungen den Weg für den kulturellen Ausgleich ebnen. Diese Aktivitäten wurden vom Deutschen Studentenwerk (DSt), dem Dachverband der Allgemeinen Studierendenausschüsse, geplant und gefördert.
So waren es Studenten, die gemeinsam mit dem “Kampfverband für die deutsche Kultur” des Parteiideologen Alfred Rosenberg (Alfred Ernst Rosenberg war ein baltisch-deutscher Theoretiker und ein einflussreicher Ideologe der NSDAP) die Aktionen im Vorfeld planten und durchführten. Mit Unterstützung der Bibliothekare erstellten die Studenten auch die ersten Listen der erfolglosen Bücher. Bis Mitte Mai enthielten diese Listen bereits rund 300 Einzel- und Totalverbote. In ihrer Arbeit konnten sich Studenten und Bibliothekare vor allem auf die Zustimmung und Unterstützung der NSDAP (Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, im Englischen auch Nazi-Partei genannt, war eine politische Partei in Deutschland, die zwischen 1920 und 1945 aktiv war und die Ideologie des Nationalsozialismus praktizierte) und des neu gegründeten Propagandaministeriums unter Göbbels verlassen.
Göbbels selbst gab jedoch erst einen Tag vor der geplanten Aktion seine Zustimmung zur Verbrennung von Büchern in Berlin “Feuerrede”. Ansonsten waren es meist Studenten, die die indizierten Bücher gesammelt und die Reden gehalten haben, um sie zu verbrennen. Die Kampagnen fanden im In- und Ausland große Beachtung. Die Nationalsozialisten haben ihren “Verdacht auf das Buch” nie verloren. Die Buchausleihe und die Besucherzahlen im Lesesaal waren in vier Jahren um mehr als 30 Prozent zurückgegangen.