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Der Schickard-Rechner
Zum besseren Verständnis hier eine kurze Erklärung, wie der Schickard-Rechner funktioniert. Die
folgenden Rechenmaschinen von Pascal oder Leibniz (Gottfried Wilhelm Leibniz war ein deutscher Universalgelehrter und Philosoph, der einen prominenten Platz in der Geschichte der Mathematik und der Geschichte der Philosophie einnimmt und unabhängig von Isaac Newton Differential- und Integralrechnung entwickelt hat) unterschieden sich nicht ernsthaft in ihrer Konstruktion.
Der Rechner bestand aus drei Teilen, der Multiplikationsbewegung im oberen Teil der Maschine (für Multiplikation und Division), der Additionsbewegung im mittleren Teil (für Addition und Subtraktion) und einem Speicher im unteren Teil der Maschine, wo Zahlen und Zwischenergebnisse als Speicherhilfen eingestellt werden konnten. Die Addition und Subtraktion erfolgte über einen Zähler, bei dem die Ziffern der bis zu sechsstelligen Zahlen, die in den entsprechenden sechs Fenstern des Rechners angezeigt werden, durch Drehen der jeweiligen Regler im oder gegen den Uhrzeigersinn verändert werden konnten. Der Zähler bestand aus Zahnrädern, wobei jeder Zahn den Ziffern 0-9 entsprach. Auf der Achse jedes Zählrades befand sich ein Übertragungsrad mit jeweils nur einem Zahn, das für die Übertragung von Zehnern zuständig war und bei Bedarf das nächste Zählrad über ein anderes Rad drehte.
Multiplikation und Divi
sion waren nur mit aktiver Unterstützung des Anwenders möglich. Im oberen Teil der Maschine befanden sich 6 vertikale Rollen, über die die Ziffern 0-9 eingestellt werden konnten. Auf einer Walze unter den Zahlen wurden die jeweiligen Vielfachen notiert. Wenn der Multiplikator (bei Multiplikationen funktionierte die Division ähnlich) eingestellt war, musste eine Verschleppung mit Hilfe sogenannter “nepersianischer Rechenschieber” ermittelt und als Teilprodukt in die Additionsanlage eingegeben werden, um das Endprodukt zu berechnen.