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Die Leiden des jungen Werther
Werther, Gegenstand dieses Buches, ist ein junger Mann, der versucht, sich auf einer Reise zu befinden. Er fühlt sich der Natur sehr verbunden und liebt sie. Er liest und zeichnet gerne. Während seiner Reisen ist er immer in Kontakt mit seinem Bruder Willhelm. Auf einer dieser Reisen kommt er an einen Ort, nach Wahlheim, wo er sich sehr wohl fühlt und beschließt, dort eine Weile zu bleiben. Er freundet sich schnell mit den Menschen im Dorf an und wird zu einem Ball eingeladen. Dort traf er Charlotte, auch bekannt als Lotte. Sie fahren zusammen in einer Kutsche und schließen Freunde auf dem Ball. Werther verliebt sich in Lotte, aber was er an dieser Stelle nicht weiß, ist, dass Lotte engagiert ist.
Wenige Tage vor dem Ball, am 10. Mai, schrieb Werther einen Brief an seinen Bruder und erzählte ihm von der Natur und seinen Gefühlen.
In diesem Brief zeichnet sich Werther durch ein sehr positives Naturgefühl aus. Dies zeigt sich zum einen in den Worten, mit denen er die Natur beschreibt, wie z.B. hohe Sonne (S.8,Z.4), einzelne Strahlen (S.8,Z.6) oder auch hohes Gras und fallender Bach (S.8,Z.6-7), denn diese Worte beschreiben die Natur sehr positiv, als etwas Schönes. Aber man merkt auch seine Stimmung, durch die vielen rhetorischen Mittel, die er benutzt. Wie seine Personalisierung des süßen Frühlingsmorgens (S.7,Z.22). Werther kann den Frühling
smorgen weder schmecken noch süß nennen, wie man es oft bei einem Menschen oder einem Tier tut. Aber an einem süßen Frühlingsmorgen stellen Sie sich einen schönen, warmen, sonnigen Morgen vor. Ein weiteres Zeichen seiner Ausgelassenheit sind die vielen Anaphern. So beginnen seine ersten drei Sätze immer wieder mit dem Wort I (S.7-8,Z.23-1) oder man kann sie wiederholen (S.8,Z.19-20). Er fühlt sich in dieser Situation vollkommen ausgeglichen und sowohl seine innere als auch seine äußere Welt sind in einem sehr harmonischen Zustand, denn er schwebt in ewiger Glückseligkeit (S.8,T.15). Besonders wichtig in diesem Brief ist seine Einstellung zu Gott. Er spürt die Gegenwart des Allmächtigen (S.8,Z.13) und sogar in unscheinbaren Dingen wie einem Grashalm oder einem Wurm. Er spürt die Welt, wie sie ist. gegeben bei Gott.
Aber seine Einstellung zur Natur ändert sich. Dies wird besonders deutlich in dem Schreiben vom 18. August. In diesem Brief geht es um die Zeit, in der Lotte’s Verlobter plötzlich wieder auftaucht und Werther nun jeglicher Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Lotte beraubt wird. Er beginnt den Brief mit einer rhetorischen Frage, ob das Glück des Menschen (S.73, S.14-15) auch die Quelle seines Elends sein würde (S.73, S.15-16). Diese Frage geht auf seine Liebe zu Lotte zurück. Er liebt sie, aber er kann nicht mit ihr zusammen sein, weil sie verlobt ist. Das liegt auch an seiner veränderten Einstellung zur Natur. Er sieht die Natur immer noch als etwas Schönes, aber meist nur in seinen Erinnerungen. Die Natur hat in seiner jetzigen Situation eine ganz andere Wirkung auf ihn. Dies zeigt sich in den Worten, mit denen er sie jetzt beschreibt, wie z.B. Hard Rock (S.74,Z.11), Dry Sand Hills (S.74,Z.12) oder enorme Berge (S.74,Z.18). Emotional steigt Werthers Naturbeschreibung auf Seite 75 in Zeile 20, wo sie plötzlich abfällt und er den Abgrund des ewig offenen Grabes sieht (S.75, Zeilen 22-23). Er ist sich der Hoffnungslosigkeit seiner Situation bewusst und zum ersten Mal kommt in ihm der Gedanke an Selbstmord auf. Er beschreibt den letzten zuckenden Blick (S.74, Linien.7-8) eines Käfers (Käfer sind eine Gruppe von Insekten, die die Ordnung Coleoptera, in der Überordnung Endopterygota, bilden), aber das kann auf ihn übertragen werden. Er betrachtet die Natur auch nicht mehr als ein göttliches Werk, sondern fürchtet, bei jedem Schritt tausend arme Würmer zu nehmen (S.76,Z.3). Der Tod ist in seinen Gedanken und Gefühlen allgegenwärtig und vor allem, wenn er die Natur schließlich als ein ewig verschlingendes, ewig zurückgewonnenes Monster beschreibt (S.76.Z.13-14), wird dies zu einem solchen. klar.
Werther ist sehr verwirrt und verwirrt. Auf der einen Seite erinnert er sich an die Schönheit der Natur und wie er sich damals fühlte, auf der anderen Seite lässt ihn seine unerfüllte Liebe zu Lotte alles vergessen. Diese Verwirrung drückt er auch durch die vielen Ellipsen aus. Besonders am Ende des Briefes werden seine Sätze immer kürzer und haben immer mehr Einfügungen, wie z.B. der Satz Da ist kein Augenblick, der nicht dich verzehrte und die Deinigen um dich, kein Augenblick….(S.75-76Der Wechsel von Werther wird deutlich und auch wenn der Selbstmord hier nur unbewusst ein Thema ist, ist der weitere Verlauf seines Lebens bereits ziemlich sicher, denn gerade seine Abneigung gegen die für ihn so wichtige Natur zeigt nur allzu deutlich, dass Werther (The Sorrows of Young Werther ist ein epistolärer, locker autobiographischer Roman von Johann Wolfgang von Goethe , erstmals 1774 erschienen) nicht mehr der Mann ist, der er am Anfang war. Er ist verzweifelt und einsam und er weiß weder, wie er aus dieser Situation herauskommen soll, noch ob und wie er sie ändern könnte.