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Die Wellendichtung einer Pumpe ist wichtig. Die ideale Wellendichtung sollte in jeder Hinsicht ausgewuchtet sein. Die Gefahr von (extremen) Leckagen an den Dichtflächen wird durch eine definierte Druckverteilung in der Wellendichtung begrenzt. Die meisten hygienischen Wellendichtungen sind mit einer externen Feder ausgestattet. Eine Feder ist schwer zu reinigen, daher ist ihre Platzierung außerhalb des Produktraums ein wesentlicher Beitrag zu hygienischeren Produktionsbedingungen. Eine lückenlose Dokumentation der verschiedenen produktberührten Oberflächen der Wellendichtung ist im Hinblick auf die Produktionssicherheit erforderlich, daher muss die Wellendichtung mit einem 3.1-B-Zertifikat geliefert werden. Beim Austausch der Wellendichtung ist ein neues 3.1-B-Zertifikat erforderlich, damit die Pumpe vollständig dokumentiert bleibt. Keine Kohlenstoffdichtung In der Lebensmittelindustrie wird die weichere Kohle oft als rotierender Teil der Wellendichtung verwendet. Dieses Material ist jedoch für WFI-Prozesse (Water for Injection) unbrauchbar. Die Qualität von WFI wird oft durch den allgemein anerkannten TOC-Test (Total Organic Carbon) bestimmt. Mit diesem Test wird der Gesamtkohlenstoffgehalt in WFI bestimmt. Eines der wichtigsten Elemente von Mikroorganismen ist Kohlenstoff. Wenn eine Kohlenstoffgehaltmessung im WFI über dem üblichen Standard liegt, kann der Verdacht be
stehen, dass eine unzulässig hohe Konzentration von Mikroorganismen im Produkt vorliegt. Winzige Kohlenstoffpartikel aus dem Kohlenstoff der rotierenden Dichtfläche der Welle würden daher einen negativen Einfluss auf den TOC-Test haben. Spülen oder nicht spülen In den meisten Fällen ist eine nicht gespülte, einfachwirkende Gleitringdichtung für WFI-Anwendungen ausreichend. Bei Bedarf wird jedoch eine gespülte, doppeltwirkende Gleitringdichtung für maximale Sicherheit vorgesehen. Zwischen dem Produkt und der Atmosphäre kann eine sterile Barriere geschaffen werden. In jedem Fall muss die Dichtung aus der jeweiligen Prozessphase mit dem Medium gespült werden. Eine spezielle Konstruktion ermöglicht dies, indem sie die Spülkammer mit einem Fördermedium aus dem Pumpengehäuse versorgt. Soll das Fördermedium wiederverwendet werden, muss die Flüssigkeit in eine frühere Prozessphase zurückgeführt werden. Auf diese Weise kann das Wasser in einem einzigen Prozess wieder vollständig gereinigt werden. Doppelte Wellendichtung, doppelter Schutz Neben einem optimalen Produktschutz gegen Bakterien trägt eine doppelte Wellendichtung auch zu mehr Sicherheit für die Mitarbeiter bei. WFI ist ein aggressives Medium und das WFI-Produkt ist so steril, dass es bei Kontakt Mineralien von der Haut aufnimmt. Die Wirkung auf die Haut ist vergleichbar mit dem Brennen. Tritt an den Dichtflächen einer Wellendichtung unerwartet eine größere Leckage auf, kann das unkontrollierte Austreten des Mediums zu gefährlichen Situationen für Personen in unmittelbarer Nähe führen. Durch die Schutzwirkung eines Gehäuses um die Wellendichtung herum können solche Situationen vermieden werden. Material und Zertifikate Laufrad, Pumpengehäuse und alle anderen Metallteile, die mit dem Produkt in Berührung kommen, sollten aus hygienischen Gründen (mindestens) aus Edelstahl AISI 316L gefertigt sein. Aus Gründen der vollständigen Dokumentation ist für diese Teile oft ein 3.1B-Zertifikat erforderlich. Für alle anderen Metallteile ist Edelstahl AISI 304L ausreichend, z.B. in Verbindung mit einem 2.2 Zertifikat. Generell gilt: Je höher die Oberflächenqualität, desto einfacher ist die Reinigung. Das bedeutet, dass die innere Oberflächenrauheit (Ra-Wert) aller Pumpenteile durch mechanisches oder elektrolytisches Polieren reduziert werden sollte.