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Was ist die Funktion des Kapitels Non, je ne regrette rien?
Wie wird die DDR darin kritisiert?
Warum ist der Existenzialistfür Mario so interessant? Das Kapitel Non, je ne regrette rien im Buch Sonnenallee b (Die Sonnenallee ist eine Straße in Berlin , die die Bezirke Neukölln und Treptow-Köpenick verbindet) Thomas Brussig (Thomas Brussig ist ein deutscher Schriftsteller, der vor allem für seine satirischen Romane über die DDR bekannt ist) behandelt einerseits den Alltag direkt am Todesstreifen und andererseits die Liebesgeschichte von Mario und dem Existenzialistenzialisten.
Im Kapitel Non, je ne regrette rien, (“Non, je ne regrette rien” ist ein französisches Lied von Charles Dumont, mit Texten von Michel Vaucaire) wird die Kritik dahinter bereits in den ersten Zeilen deutlich: Unmittelbar im ersten Absatz wird das Leben auf der Maür und damit auf dem Todesstreifen verspottet, indem beschrieben wird, wie Micha und Mario versuchen, einen Liebesbrief herauszufischen, der mit einer Angel mit dem Klebstoff Kitifix in den Todesstreifen geflogen wird. Hinter dieser ernsten Frage des Todesstreifens steht ein kleines Problem im Vordergrund. Der Todesstreifen wird nicht als Gefahr behandelt, sondern als eine Hürde, die Micha von seinem Brief trennt, und nicht als eine Hürde, die ihn von der BRD trennt. Das Ganze wird durch den lustig klingenden Namen des Klebers unter
strichen, so dass aus dieser Szene jede Ernsthaftigkeit herausgenommen wurde. Das Thema wird auch über unpolitische Studiengänge fortgesetzt. In fast jedem Beruf findet man einen Punkt, an dem sich das SED-Regime bemerkbar macht. Brussig geht immer nach dem gleichen Schema vor: Er beschäftigt sich mit sehr ernsten Themen wie der SED-Propaganda, der Abneigung gegen den Westen, der Maür mit dem Todesstreifen und den Einschränkungen, die jeder DDR -Bürger hinnehmen muss, indem er sie in lächerliche Situationen bringt und seine Kritik nur geringfügig widerhallen lässt. Er präsentiert die sehr persönlichen, oft banalen Alltagssorgen der Bewohner der Sonnenallee a (Sonnenallee ist ein 1999er Komödienfilm über das Leben in Ostberlin Ende der 1970er Jahre) und macht so deutlich, wie weit die Einschränkung und Unterdrückung wirklich geht, aber wie jeder auf seine Weise damit umgeht. Er lässt den Todesstreifen und die Situation so nah am Westen nie bedrohlich und gefährlich oder gar bedrückend erscheinen, sondern lockert sie mit seinen Formulierungen immer wieder auf: Sie stand auf und schaute aus dem Fenster, wo die gewölbten Laternen den Todesstreifen beleuchteten. (S. 76, Mitte) ; Als Micha schließlich die Angelrute einholte und nur eine Plastiktüte an den Radiergummi klebte, jubelten ganze Klassen der West School vom Aussichtsturm aus wieder zu: Herzlichen Glückwunsch, Zoni, der Hauptpreis! Eine Plastiktüte von da drüben! (S. 77, unten); die Szene aus Michas Kindheit auf Seite 79, wo die neunjährige Micha das System durchschaut und seinen Lehrer bewusst täuscht. Er macht auch immer wieder deutlich, dass die Bürger der Partei keineswegs ausschließlich der Partei ausgeliefert sind, auch wenn sie es eigentlich rechtlich sind, sondern die Parteigenossen oft als etwas unintelligent und leicht zu täuschen präsentieren: die ABV (The Alternative for Bulgarian Revival is a middle left political party in Bulgaria) und die Beförderung; der Fremde versammelte sich, atmete endlich ein und sagte gefoltert:
Eine der unangenehmen Aufgaben eines Sekretärs der SED-Kreisleitung ist es, den Feind regelmäßig lesen zu müssen
<>Ja, das sind<(…)(Mario:)> die Härten eines ansonsten recht schönen Berufes <>Ja, das sind die Härten eines ansonsten recht schönen Berufes</(…)(Mario:)>