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Das erste Lebensjahr
1. Einleitung
Mit der Geburt eines Kindes beginnt ein neues unabhängiges Leben. Durch das Durchtrennen der Nabelschnur wird das Kind schließlich vom Körper der Mutter getrennt. In der Vergangenheit galt ein Neugeborenes als passives und nicht erziehbares Wesen, doch diese Meinung ist durch eine Vielzahl von Untersuchungen längst überholt. Vom ersten Tag des Lebens an zeigt ein Baby erstaunliche Fähigkeiten, die es in die Lage versetzen, sich an die Welt außerhalb der Gebärmutter anzupassen. In keiner anderen Lebensphase gibt es so viele Entwicklungen und Veränderungen wie in diesem ersten Lebensjahr.
Bei diesen Vorsorgeuntersuchungen (“U 2 U 9”) geht es nicht darum, Krankheiten zu behandeln, sondern Störungen der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung rechtzeitig zu erkennen. Mit dem gelben Untersuchungsheft für Kinder hält der Arzt den Gesundheitszustand des Kindes bis zum Alter von 6 Jahren genau fest. 3. die einzelnen Entwicklungsphasen in den ersten 12 Monaten a) 1-3 Monate Trinken und Schlafen sind die Hauptaktivitäten des Kindes im ersten Monat. Die Bewegungen werden durch Reflexe bestimmt. Diese Reflexe, von denen einige bereits im Mutterleib vorhanden waren, sind immer noch vorhanden. Diese frühen Reflexe (die bei Frühgeborenen nicht immer vorhanden sind) sind ein wichtiger Hinweis auf den Entwicklung
sstand des Babys.
Saugreflex (Primitive Reflexe sind vom zentralen Nervensystem ausgehende Reflexe, die bei normalen Säuglingen, aber nicht bei neurologisch intakten Erwachsenen als Reaktion auf bestimmte Reize auftreten) à Wenn der Mund des Kindes mit einem Finger gereizt wird, öffnen sich die Lippen des Kindes. Die Lippen umschließen den Finger. Jetzt saugt und schluckt das Baby.
Suchreflexà Das Berühren des Mundwinkels löst den Suchreflex aus. Der Säugling dreht seinen Kopf zur Seite, wo der Mund gereizt war. Mit diesem Suchreflex kann er die Brustwarze schneller finden und in den Mund nehmen. Berührt ein Finger die Handfläche, schließen sich Finger und Daumen sofort um den Finger.
und 9. B. Bilderbücher, Fingerspiele oder Reime ansehen.
Er lässt Dinge fallen, damit der Erwachsene sie aufheben und zurückgeben kann. Dann fängt es wieder von vorne an. Das Baby beginnt, Türme mit Bausteinen zu bauen oder beschäftigt sich mit anderem Spielzeug die Weiterentwicklung der Sprachkenntnisse, erste Worte wie Ma-ma oder Ba-ba entstehen.
Das hilflose Neugeborene wird zu einem aktiven Kind, das sehr aktiv an seiner Umgebung teilnimmt. Im ersten Lebensjahr werden die wichtigsten Grundsteine für die weitere Entwicklung gelegt. Die bedingungslose Zuwendung der Eltern ist in dieser Zeit von entscheidender Bedeutung.